„Liebe ist das stärkste Argument“
Über 20 Jahre hat sie in Flensburg, gemeinsam mit ihrem Mann, eine Bäckerei mit Café betrieben – bis sie sich kurzerhand entschloss, alles aufzugeben und ihrem Herzen zu folgen. In ihrer Praxis in Glücksburg, einem der nördlichsten Zipfel Deutschlands, begleitet sie heute Menschen, die nach mehr Zufriedenheit in Partnerschaft und Beruf suchen. Maikes Erkenntnis auf ihrem besonderen Lebensweg: im Leben dreht sich alles um die Liebe!
Vita:
1985 Abitur in Flensburg
1985 Heirat, zwei Töchter 1986 und 1994, ein Sohn 1988
1985-1987Ausbildung Einzelhandelskauffrau
1993-1994 Studium Erziehungswissenschaften Erziehung und Gesundheit
1994- 2013 Geschäftsführung und Filialleitung von Bäckerei und Cafe in Flensburg
2004- 2005 Ausbildung als Bowen Practioner
ab 2005 Selbstständig in eigener Praxis / Ausbildung Heilpraktiker Psychotherapie
ab 2011 Betrachtungen und Erkenntnisse im Bereich der ganzheitlichen Lebensgestaltung – Vorträge
Seminare, Meditationen, Ausbildungen
2013 Trennung und Neubeginn
Wie darf ich Dich vorstellen?
Ich bin eine Frau, die liebt! Ich liebe so viel! Ich liebe das Lachen, das Leben, meine Kinder. Die Frage, was eigentlich Liebe ist, hat mich immer schon begleitet. Ich bin einfach eine Frau, die unfassbar gerne LIEBT.
Dein Lebensmotto?
Lebensfreude und Freiheit! Die Freiheit im Leben und die Freude in jedem Moment – das ist absolut mein Lebensmotto. Das erreiche ich, indem ich mich liebe oder die Dinge, die ich tue.
Wie lebst Du Dein Lebensmotto?
Ganz einfach: indem ich die Dinge tue, die ich liebe. In Momenten, wo ich nicht weiß, was ich tun soll, frage ich immer: Was würde die Liebe tun?
In jeder starken Frau steckt bekanntlich auch eine Schwache. Was hat Dich zur starken Frau gemacht?
Jeder Schritt in meinem Leben hat mich da hin gebracht, wo ich heute stehe. Davon würde ich keinen Schritt weglassen und natürlich sind es gerade die aufrüttelnden Momente, die einen aus der Normalität herausholen. Für mich war es der Moment, wo ich mein Leben, so wie ich es gelebt habe, in Frage gestellte. Ich habe unglaublich dafür gekämpft etwas aufrecht zu erhalten: einen Betrieb, einen Laden, etwas was läuft – eine Vision von einem Leben. Aber ich konnte es am Ende nicht mehr alleine tragen. Das war der Moment, der mich hierhin gebracht hat, denn ich habe für mich beschlossen: das will ich so nicht mehr!
Stark gemacht hat mich letztendlich die Schwäche. Die Stärke, die ich heute habe, kommt aus der Schwäche. Oder anders: Es ist das Wissen, dass ich schwach sein darf. Vorher habe ich gekämpft und immer alles gegeben. Es geht aber nicht darum immer mehr zu tun, sondern es geht darum zu erfahren, dass mich das Leben auch beschenkt, wenn ich nichts tue.
Was war bislang Deine größte Herausforderung?
Vielleicht meine Kinder. Mit der Erziehung hat man seine Ideale und Visionen – aber diese werden jeden Moment verändert. Das war sicher eine meiner größten Herausforderungen. Ich habe rund um die Kinder einige Fragen gehabt, insbesondere als es um die Abnabelung ging – aber niemand konnte mir eine Antwort geben. Viele Themen werden einfach totgeschwiegen.
Was hast Du daraus gelernt?
Ich habe daraus gelernt, dass ich in den Prozess eines jeden Menschen vertrauen kann. Ich kann der Lebensweisheit meiner Kinder trauen, aber auch meiner eigenen. Da gibt es einfach nur ein Fließen. Es gibt kein „so muss es sein“, sondern nur ein komplettes loslassen und vertrauen in die Situation.
Was würdest Du heute Deinem 18-jährigen ICH mit auf die Lebensreise geben?
Die Frage berührt mich. Die Chance zu haben, auf mich mit 18 zuzugehen und mir zu sagen: Ich bin so stolz auf Dich! Das würde ich mir immer wieder sagen. Außerdem: Ich liebe dich so wie du bist!
Wann hattest Du in Deinem Leben die größten Selbstzweifel?
Das war der Moment, in dem ich mir eingestehen musste, dass ich mich selbst betrogen hatte. Ich habe mir selbst das größte Spiel vorgespielt, indem ich immer gesagt habe, dass ich es kann, dass ich es schaffe. Es musste alles in mir zusammenfallen, damit ich einen neuen Weg gehen konnte. In dieser Phase hatte ich meine größten Selbstzweifel – einfach auch weil ich Angst hatte.
Was ist Dein Geheimtipp für mentale Stärke?
Immer wieder probieren. Immer wieder aufstehen. Niemals aufhören! Immer wieder an sich zu glauben. Das allergrößte Geheimnis ist: Jede Frau und jeder Mann trägt es in sich! Es ist nur eine Entdeckung, dass man es kann!
Wie wichtig ist Selbstliebe für Dich?
Wir sind alle mit Selbstliebe geboren – aber diese ist uns irgendwann abhanden gekommen. Abhanden gekommen in einer Zeit, wo wir uns besonders angestrengt haben – aber dann kamen die Lehrer oder Eltern und sagten uns: es langt nicht! Da ist auch meine Selbstliebe in den Keller gegangen, weil ich natürlich an mir gezweifelt habe. Am Leben – an mir. Ich habe mich gefragt: wie kann ich überhaupt gut sein? Aber auch ich musste mir selbst erst einmal zeigen, wie es ist und wo es ist. Dazu brauchen wir andere Menschen, andere Begegnungen, um das in uns zu spüren. Dabei ist Selbstliebe das A und O des Lebens.
Was können andere Frauen von Dir lernen?
Glaube immer an Dich! Damit wird selbst das Unglaublichste wahr! Es gibt noch etwas, was im Verborgenen liegt und man nicht sofort sieht: die Anbindung zum Universum, zum Göttlichen. Das gehört gerade zu uns Frauen und ist keine Spinnerei, sondern etwas Handfestes, was uns immer begleitet.
Welche Menschen inspirieren Dich besonders?
Ich wohne im hohen Norden. Das ist die Heimat einer ganz besonderen Frau: Beate Uhse. Sie fasziniert mich, weil sie eine Pionierin war. Sie hat Dinge gemacht, ohne sich von anderen – vor allem Männern – aufhalten zu lassen. Sie ist für etwas eingestanden, dass uns allen Lust und Freude bringt. Sie hat niemals aufgehört, mit Begeisterung ihren Weg zu gehen.
Wie gehst Du mit dem Thema „älter werden“ um?
Ich erfinde das Wort „älter werden“ für mich neu. Älter werden oder alt werden – das Wort existiert in uns allen. Ich versuche diese Worte durch einen neuen Monitor, eine neue Kamera, anzuschauen. Nie habe ich mich besser gefühlt, als mit 50. Ich finde wir dürfen das Alter mit neuen Dingen, mit neuen Freiheiten, ganz anders entdecken. Ich freue mich darauf!
Was machen starke Frauen besser als starke Männer?
In dieser Frage steckt ein Vergleich. Ich möchte, dass sich Frauen und Männer wieder miteinander verbinden – und sich ergänzen. Ich möchte, dass sie ein Team sind, das sich ergänzt und nicht bekämpft. Jeder braucht seine Individualität. Frauen sind für mich die Macherinnen, die Pionierinnen. Sie bringen das neue auf die Welt – wie ein Kind. Frauen sind die Entdeckerinnen, die Forscherin und mutig genug, das auch umzusetzen. Ich würde mich freuen, wenn die Männer dabei an unserer Seite sind und den Mut haben, uns das in die Hände zu geben. Das wäre für mich perfekt!
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