3 x täglich Columbus sein
Vita:
Gymnasium Gesamtschule Schinkel
Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten
Neuorientierung als Tanzlehrerin
1994 Gründung der eigenen Tanzschule
2014 Verpachtung der Tanzschule
Neuorientierung als Coach für Life Kinetik („Gehirnjogging durch Bewegung“) und moderne Umfangsformen
Wie dürfen wir Sie vorstellen?
Das ist ganz einfach: ich bin Mensch, der das Leben liebt. Das war schon immer so – aber jetzt umso mehr.
Worüber definieren Sie sich?
Ich habe vor Jahren meine Tanzschule verkauft. Damit habe ich keineswegs mit dem Tanzen aufgehört, sondern mich vielmehr noch intensiver diesem Sport gewidmet. Ich bin inzwischen national und international tätig, bis hin zur „Chairlady of Judge“, Supervisor und im Vorstand TAF Germany e.V.. Ich habe in meinem Leben auch immer wieder einiges neu gemacht, dazu gelernt, wie etwa Life Kinetik und Business Knigge Coach. Und das lebe ich jetzt.
Ihr Lebensmotto?
Es geht nichts über Zufriedenheit und Ausgeglichenheit!
Wie leben Sie Ihr Motto?
Ich liebe das Leben und nehme es so an, wie es ist. Wenn man zufrieden und ausgeglichen ist, geht eigentlich alles gut. Ich versuche positiv durchs Leben zu gehen. Bestimmte Worte wie ‚Stress’ oder ‚Anstrengung’ habe ich deshalb aus meinem Wortschatz gestrichen. Manches ist vielleicht nicht so leicht, aber es ist nicht gleich ein ‚Problem’. Ich versuche aus allem Negativen auch immer etwas Positives zu ziehen.
In jeder starken Frau steckt auch eine schwache. Was hat Sie zur starken Frau gemacht?
Ich glaube das Leben als solches hat mich zur starken Frau gemacht. Ich bin angefangen, einfach meinen Traum zu leben. Das war nicht immer leicht. Ich war früher bei der Stadt Osnabrück angestellt, habe dort aber aufgehört, weil ich meinem Traum – dem Tanzen – folgen möchte. Kurz danach landete ich in meinem ersten „Lebensloch“: mich wollte nämlich niemand einstellen. Später habe ich dann doch eine Chance bekommen – und die habe ich ergriffen! Nach der Ausbildung als Tanzlehrerin habe ich mich selbstständig gemacht. Als selbstständige Frau hat man einige Berge zu erklimmen und ich glaube, diese zu meistern macht einen zu einer starken Frau.
Was haben Sie daraus gelernt?
Scheue niemals das Risiko! Natürlich kann es schiefgehen, aber das ist weniger schlimm als sich später zu sagen: hätte ich es mal gemacht! Selbst wenn es nicht klappt, hat man dann aber eine Erfahrung gemacht.
Was würden Sie heute Ihrem 18-jährigen „Ich“ mit auf die Lebensreise geben?
Mein großes Vorbild Udo Jürgens hat einmal gesagt: versuche 3 x am Tag Columbus zu sein. Es gibt so viel zu entdecken. Der 18-jährigen Kerstin würde ich heute sagen: versuche 4 x am Tag Columbus zu sein und nimm wirklich alles mit, was Du entdecken kannst.
Wann hatten Sie im Leben die größten Selbstzweifel?
Das war in der Zeit, als meine Tanzschule anfänglich sehr schnell wuchs und ich, zusammen mit meinem damaligen Partner, mit dem Betrieb in ein großes Kasinogebäude. Trotz großer „Bauchschmerzen“ haben wir diesen Schritt gewagt. Innerhalb kurzer Zeit habe ich da alles an die Wand gefahren. Nach anderthalb Jahren hatte ich dann wirklich alles verloren, inklusiv des Partners. Das war das erste Mal, dass ich nicht auf meinen Bauch gehört hatte. Aus heutiger Sicht waren das aber auch meine besten Lehrjahre. Da habe ich gelernt, dass Selbstmitleid nicht hilft, sondern dass man kämpfen muss.
Wie motivieren Sie sich selbst?
Ich stehe morgens auf, lese „diese“ Zeitung (gemeint ist die NOZ, Anmerk.d.Red.) und dabei habe dann schon die ersten Inspirationen, was ich machen möchte oder wo ich etwas verändern möchte. Dann schnappe ich mir meinen Hund und gehe an die Luft. Das ist mein tägliches Motivations-Ritual.
Wie wichtig ist Selbstliebe für Sie?
Ich glaube, es ist wichtig, dass man einen gesunden Egoismus hat. Selbstliebe ist gerade in der heutigen Zeit etwas ganz wichtiges. Selbstliebe war bei mir aber auch ein Prozess. In meiner Jugend hatte ich beispielsweise viele Zweifel an meiner Person, konnte meine Stärke gar nicht erkennen.
Was können andere Frauen von Ihnen lernen?
Das ist ganz eindeutig meine positive Lebenseinstellung. Diese versuche ich beruflich wie privat zu vermitteln. Ich sag auch Freunden und Bekannten, die mich um Rat fragen, immer: Schau nach vorne, nicht zurück. Selbst aus Steinen im Weg kann man noch ein Haus bauen.
Welcher Mensch inspiriert Sie besonders?
Ich könnte jetzt einen Tänzer oder eine Tänzerin nach dem anderen nennen. Tatsächlich aber inspiriert mich Mutter Teresa mit ihrer Selbstlosigkeit. Das ist eine Frau, zu der ich echt hochschaue. Wenn ich weiter ins Leben schaue, dann inspiriert mich auch eine Jane Fonda, die mit ihren fast 80 Jahren noch immer eine Fitnessqueen ist. Ebenso wie Marika Rökk oder Caterina Valente. Ich hoffe, wenn ich in deren Alter bin, noch ebenso gut tanzen zu können.
Wie gehen Sie mit dem Thema „älter werden“ um?
Ich habe das Wort „älter werden“ eigentlich komplett aus meinem Wortschatz gestrichen. Ich bin eher wie ein guter Wein. Ich werde nicht älter, ich reife! Ein guter Rotwein wird auch immer besser, je älter er wird. Mein Alter ist lediglich eine Zahl, die mich begleitet.
Was machen starke Frauen anders oder besser als Männer?
Es gibt ja die rechte und die linke Gehirnhälfte. Man sagt ja, dass Männer eher mit der rechten Gehirnhälfte, der Ratio, denken. Frauen hingegen greifen eher auf die linke Gehirnhälfte, die Emotion zurück. Ich glaube, wir Frauen entscheiden häufig aus dem Bauch, aus dem Gefühl heraus. Das sind häufig gute Entscheidungen, auch wenn Männer häufig sagen: Ich versteh die Frau nicht.
Was ist das Geheimnis Ihres guten Aussehens?
Ich glaube, dass ist meine positive Lebenseinstellung. Außerdem regelmäßig Sport, viel Wasser und frische Luft! Im Übrigen finde ich, dass wahre Schönheit immer von innen kommt.
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