Geistige Inspiration gab es auf der Bühne durch Vorträge von Maike Krüger, Beate Recker und Barbara Rottwinkel-Kröber die Gäste mit inspirierenden Vorträgen.
Die nächste Inspirationsnacht findet am 2. April in Münster statt.
Eine schwere Entscheidung hatte Dr. Gabriele Kahlert – Dunkel zu treffen, als sie 2019 nach 169-jähriger Geschichte das Café Grotemeyer schloss. Foto: privat
Wir alle bedauern den Niedergang der deutschen Kaffeehauskultur. Eine schwerwiegende Entscheidung hatte 2019 Dr. Gabriele Kahlert-Dunkel in Münster zu treffen. Nach 169-jähriger Geschichte schloss sie endgültig das Café Grotemeyer – eine echte Institution in der Westfalenmetropole. Ein schwerer Gang. Seit Jahrzehnten schon ist die promovierte Dipl. Psychologin eine bekannte Geschäftsfrau in Münster. Genau deshalb ist sie auch Gründungsmitglied und 2. Vorsitzende vom BPW Club Münster, einem internationalen Verband berufstätiger Frauen. Auch ist sie Ehrenmitglied und war langjährige 1. Vorsitzende von „Frauen & Unternehmen“ – einem Netzwerk selbstständiger Frauen in der Region.
Vita
1950 in Münster geboren
Diplom in Psychologie (Hamburg) Promotion zum Dr. rer. medic. (Münster
und Hamburg)
1986 Eintritt in das Familienunternehmen Café und Konditorei Grotemeyer
seit 1850
Seit 2000 geschäftsführende Gesellschafterin der Café Grotemeyer GmbH
und Co.KG
Wie darf ich Sie
vorstellen?
Wenn Sie mich vor einem Jahr gefragt hätten, dann wäre ich noch die „Café
Frau“ gewesen. Heute bin ich Buch-Autorin. Nach der Schließung unseres 169
Jahre alten Traditionscafés im Frühjahr 2019, habe ich nämlich zusammen mit
Dorothée und Michael Kerstiens ein Buch über unser bekanntes Kaffeehaus geschrieben.
Das war meine Form der Vergangenheitsbewältigung und ein so großer
Erfolg, dass ich sagen würde: wer weiß, was sich daraus noch entwickelt.
Ihr Lebensmotto?
Meine Lebensmotti ändern sich immer wieder mal. Ein Motto ist: wenn Dir
das Wasser bis zum Halse steht, darfst Du den Kopf nicht hängen lassen. Das
hatte ich auch schon mal. Was mir als Kind schon geholfen hat und bis heute in
neuen Situationen geht, ist ein Stoßgebet: „Lieber Gott, mach mich fromm, dass
ich in den Himmel komm“. Das „fromm“
kann dann vieles heißen: mach mich mutig, mach mich geduldig, mach mich
überlegen usw. – eben alles, was man braucht, damit es gut ausgeht.
Dr. Gabriele Kahlert-Dunkel ist Ehrenvorsitzende von „Frauen und Unternehmen“ in Münster
In jeder starken Frau
steckt bekanntlich auch eine Schwäche. Was hat Sie zur starken Frau gemacht?
Ich glaube das ist Lebenserfahrung – aber es kommt auch Vieles zusammen.
Ich hatte das Glück, dass sowohl meine Mutter wie auch meine Großmutter sehr
starke Frauen waren. Damit gab es schon mal ein Modell. Mein Großvater war der
letzte Konditormeister in der Grotemeyer Familie. Meine Großmutter hat da schon
als „Nicht-Fachfrau“ das Café geführt. Von ihr habe ich viel gelernt. Sie hat
mir auch die Liebe zu Kaffeehäusern beigebracht. Meine Mutter erbte das Café
eines Tages und führte es weiter. Ich habe dann die Fackel weitergetragen.
Was war für Sie bislang Ihre größte Herausforderung?
Das war ganz klar die Entscheidung, das Café nach 169 Jahren endgültig
zu schließen. Das war schon eine schwere Entscheidung und große
Herausforderung.
Was haben Sie daraus gelernt?
Was ich nicht geglaubt habe, ist das der „blöde“ Spruch: „Wenn sich eine
Tür schließt, öffnen sich zwei andere“ tatsächlich stimmt. Dadurch, dass wir zu
Dritt die Idee hatten, das Buch über das Café Grotemeyer, seine Geschichte, den
Maler Fritz Grotemeyer zu schreiben und Traditions-Rezepte erstmalig zu
veröffentlichen, haben sich für mich völlig neue Türen geöffnet.
Wann hatten Sie in Ihrem
Leben die größten Selbstzweifel?
Die Erfahrung das Kaffee zu schließen überschattet noch immer alles. Ich
hatte große Selbstzweifel, ob ich die Schließung mache, wie ich es mache und ob
es die richtige Entscheidung ist. Diese Entscheidungsfindung dauerte Jahre. Ich
habe das Café viele Jahre gemeinsam mit meinem Bruder betrieben und wir waren festentschlossen,
das Café weiterzuführen. Als dieser 2015 starb stellte sich erstmals die Frage:
wie soll es weitergehen? Schließlich werde ich immer älter.
Für welche
Lebenserfahrung sind Sie dankbar?
Ich würde sagen meine Studienzeit und die Zeit danach. Das war die Zeit
während des Psychologiestudiums und während meiner Promotion in der
Kinderklinik, wo ich mit lebensbedrohlich kranken Kindern gearbeitet habe. Nach
dem Ende der Studienzeit hatte ich mit meinem Mann zwei Jahre eine sehr
sorgenfreie Zeit in Kanada. Daraus schöpfe ich noch heute Kraft. Ich bedaure
unter welchem großen Druck Studenten jetzt häufig stehen.
Wie gehen Sie mit dem
Thema „Finanzen“ um?
Frauen und Finanzen – da ist sicher ein hoher
Nachholbedarf. Ich persönlich bin kein gutes Vorbild,
Die Finanzen an sich sind mir nicht so
wichtig. Es ging mir immer um andere Werte als Geld, zudem ich eigentlich kein
Verhältnis habe. Das, was ich geerbt habe, zu erhalten und zu bewahren war
meine größte Aufgabe und auch Herausforderung.
Wissen Sie wieviel Sie
mit 65 im Portemonnaie haben werden?
Da ich älter als 65 bin, falle ich etwas aus dieser Altersklasse raus.
Ich wusste es mit 65 nicht – ich wusste aber, dass es kein Problem ist. Das war
eine glückliche Fügung.
Was können andere
Frauen von Ihnen lernen!
Das ist ganz klar: dranzubleiben, wenn man
Ziele hat! Ziele auch verfolgen und bereit sein, dafür Umwege zu gehen. Ich
muss bereit sein zu sagen: das nehme ich mir vor / möchte ich machen. Und das
Steuer festhalten, auch wenn der Wind mal etwas härter bläst.
Was machen starke
Frauen besser als Männer?
Ich glaube, dass Frauen besser unabhängig
agieren können. Sie sind nicht so abhängig davon einen starken Mann an ihrer
Seite zu haben. Das ist bei Männern anders – jeder erfolgreiche Mann hat eine
starke Frau im Rücken. Frauen sind
bereit auch mal die Komfortzone zu verlassen – das tun Männer nicht so gerne.
Wie gehen Sie mit dem
Thema „älter werden“ um?
Ich mache mir schon Sorgen. Für mich ist es
enorm wichtig ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das habe ich schon von
meiner Großmutter gelernt. Durch das älter und gebrechlich werden, könnte ich
auf fremde Hilfe angewiesen sein. Das macht mir schon Sorgen. Für mich hat die
Schließung des Cafés ja auch etwas mit älter werden zu tun. Ich habe immer
gesagt: ich kann nur abspringen, wenn ich auch noch springen kann. Das habe ich
bei meiner Mutter und Großmutter erlebt, dass sie an manchen Stellen den
Absprung nicht geschafft haben, weil sie einfach zu alt waren.
Was ist das Geheimnis Ihrer Schönheit?
Weiß ich nicht! Ich weiß nur, dass ich jeden Morgen länger im Badezimmer brauche. Lach.
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Beate Recker, Kommunikationstrainerin aus Wetschen bei Diepholz, ist eine der Starke Frauen Coaches und ein großer Fan von Astrid Lindgren. Foto: privat
„Mach Dir die Welt, wie sie Dir gefällt“
Was haben Astrid Lindgren und ihre literarische Figur
Pippi Langstrumpf mit Erfolg, emotionaler Intelligenz und Gesundheitsmanagement
zu tun und was können wir auch heute noch von ihnen lernen?
„Vieles“, sagt Beate Recker. „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“ lautete das Plädoyer der Wetschener Kommunikationstrainerin Beate Recker für mehr Abenteuer, Mut und Unangepasstheit.
„Macht euch die Welt, wie sie euch gefällt“, ermuntert Beate Recker mit dem bekannten Zitat der Schriftstellerin Astrid Lindgren, das Leben selbstbewusst und auch ein bisschen frecher anzugehen. „Pippi ist im besten Sinne egozentrisch und sie traut sich, ein Abenteuer zu wagen.“ Einen Witz erzählen, ein spontaner Kurztrip in ein unbekanntes Land, ein pinkfarbenes Büro oder einfach mal einen Liebesbrief an sich selbst schreiben. „Traut euch was, macht euch den Alltag ein bisschen bunter. Phantasie an die Macht, damit der Mensch wieder lacht und das Leben liebenswert ist,“ lautet die Empfehlung von Beate Recker
Neben
ihrer mutigen Unangepasstheit und Unabhängigkeit ist Pippi Langstrumpf dabei
auch gesundheitlich ein gutes Vorbild. „Sie kann für sich sorgen und sie holt
sich, was sie braucht. Das ist Gesundheitsmanagement inklusive.“ Gleichzeitig
wisse sie ihre Schätze zu schätzen und wie wichtig es sei, Freundschaften und
wichtige Kontakte zu pflegen. „Das nennt man in der Wirtschaft Sozialkompetenz
oder auch emotionale Intelligenz.“
Alles
in allem Vorbildfunktionen in vielerlei Hinsicht.
Ob das Weinfest an der Überwasserkirche, die Charity Gala „Münstarity“ oder tolle Kochevents – Trixi Bannert liebt es Menschen auf genussvolle Weise zusammenzubringen. Foto: privat
„Ich verbinde Menschen“
Sie lebt, was sie liebt –
nämlich Genuss und vor allem guten Wein. Entstanden aus einem Ferienjob
betreibt sie heute in Münster einen professionellen Weinhandel mit sieben
Angestellten: Trixi Bannert. Niemand ist in Münster besser „verdrahtet“ als sie
– und niemand pflegt seine Netzwerke besser. Ihr nächstes Ziel: Mit der größten
Weinprobe der Welt ins Guinessbuch der Rekorde zu kommen!
Vita
1965 in Münster geboren
Abitur, Studium der
Kunstgeschichte, Germanistik, Politik in Münster
Erster Ferienjob
Champagnerbar bei Karstadt
2003 Gründung des eigenen
Weinhandel
Wie darf ich Dich vorstellen?
Ich bin Weinhändlerin und
Sommeliére, d.h. ich habe von der IHK die „Lizenz zum Trinken“ und ich bin
Veranstalterin. Ich habe 2003 meine Sommeliére Ausbildung gemacht – da war ich
eine der ersten Frauen.
Dein Lebensmotto?
Ich verbinde Menschen! Ich
habe sicher viele Netzwerke rund um Essen und Genießen oder bilde Netzwerke.
Aber ich bin auch in der IHK Vollversammlung, habe Netzwerke mit Frauen oder
zum Thema „Frauen und Wein“ wie Venissima.
Wie lebst Du Dein Lebensmotto?
Mein Tag beginnt schon mit
Genuss. Seitdem die Kinder aus dem Haus sind frühstücke ich jeden Morgen von
7.30 bis 9 h im Bett. Da grunze ich vor Vergnügen, habe alles, was ich brauche
und denke nur: wie schön ist das Leben!
In jeder starken Frau steckt bekanntlich auch eine
schwache. Was hat Dich zur starken Frau gemacht?
Es gab eine Situation, die
mich sehr geprägt hat – und das war, als ich die Kinder bekam. Da war ich
plötzlich als Hausfrau und Mutter zu Hause. Das war für mich ein echter
Einbruch. Da war ich wirklich nur Mutter und nicht Frau. Da rausgekommen bin
ich, indem ich anfing zu Hause Weinproben zu organisieren. Seinerzeit fühlte
ich mich schwach, war es aber gar nicht und habe daraus eine Stärke gemacht.
Noch heute kenne ich aus dieser Zeit ganz viele Menschen.
Was war für Dich bislang
Deine größte Herausforderung?
Das war für mich das erste
Weinfest, das ich vor neun Jahren
zusammen mit Severin Romero für 15.000 Gäste an der Überwasserkirche gemacht
haben. 25 Winzer kamen dazu aus ganz Deutschland – das hatte Münster bis dahin
noch nicht gesehen. Da habe ich mich einfach zu viel zugemutet. Es war der
absolute Erfolg – auch wenn ich streckenweise überstrapaziert war. Aber ich bin
absolut an meine Grenzen gegangen.
Was hast Du daraus
gelernt?
Heute gebe ich viel mehr ab.
Konzentriere mich stärker auf einzelne Dinge – die Konzentration, das ist das
Wesentliche.
Was würdest Du heute Deinem 18-jährigen ICH mit auf
die Lebensreise geben?
Hab
nie Angst, denke immer nach vorne. Nicht umsonst hieß meine erste Firma
„Horizonte“. Guck hinter den Horizont. Suche Dir starke Partner und vernetze
Dich. Suche Dir eine Mentorin, die Dich wirklich fördert. Kurzum: Guck nach
vorne!
Wann hattest Du in Deinem Leben die größten
Selbstzweifel?
Da muss ich kurz nachdenken:
Nein! Selbstzweifel kenne ich nicht!
Für welche Lebenserfahrung bist Du dankbar?
Meiner Familie bin ich
unheimlich dankbar, denn sie stützt mich. Ohne meine Mutter hätte ich
seinerzeit nicht arbeiten können, mein Vater genauso. Mein Mann ist heute mein
größter Fan. Meine Kinder sind inzwischen auch mit im Betrieb. Vielleicht
übernehmen sie den irgendwann auch. Ich bin stolz auf meine Mitarbeiter hier,
die so unglaublich engagiert sind.
Ich habe gerade erst wieder
festgestellt, was für unglaublich tolle Menschen ich um mich herum habe, die
mich sehr stärken.
Wie motivierst Du Dich?
Ich motiviere mich jeden Tag
neu, weil ich jeden Tag etwas Neues habe. Kein Tag ist wie der andere. Für mich
wäre es schrecklich, wenn ich jeden Morgen an meinen Schreibtisch gehen würde
und alle Tage wären gleich. Mich motiviert, dass ich jeden Abend kurz auf
meinen Terminkalender schaue und mich immer auf die Termine mit spannenden
Menschen am nächsten Tag freue. In diesem Jahr will ich z.B. mit der größten
Weinprobe der Welt ins Guinessbuch der Rekorde.
Ich habe halt keine Mauern,
die mich einengen. Wenn ich auf etwas Lust habe, finde ich immer Menschen, die
mitmachen.
Wie gehtst Du mit dem Thema „Finanzen“ um?
Ich
bin Kauffrau und habe eine sehr gute Ausbildung genossen. Als Kauffrau muss man
gut kalkulieren können. Mein Credo: Wir bezahlen nie den Preis, den der
Lieferant haben will. Deshalb bin ich immer diejenige, die noch versucht ein
paar Cent herauszuholen. Auf der anderen Seite bin ich aber auch extrem
großzügig.
Weißt Du wieviel Du mit 65 im Portemonnaie haben
wirst?
Ja, das weiß ich!
Was war Deine bislang erfolgreichste Kapitalanlage?
Das
war sicherlich der Erwerb dieses Hauses für meinen Weinhandel. Das ist die
einfachste Art gut zu arbeiten!
Was können andere Frauen von Dir lernen!
Ganz
klar: MUT! Denke nie, dass Du etwas nicht schaffst. Du musst es nur
verbalisieren und es sagen! Sag was Du willst und es wird eintreffen! Mein
Lieblingswort ist deshalb: Klarheit!
Was machen starke Frauen besser als Männer?
Frauen
vernetzen sich – Männer vernetzen sich häufig besser. Wir können aber besser
zuhören und haben nicht dieses Ellenbogendenken. Wir sind auch nicht zickig,
was den Frauen häufig nachgesagt wird. Auch hier ist es wichtig, immer Klarheit
zu haben und zu sagen, was man will.
Wie gehst Du mit dem Thema „älter werden“ um?
Ich
trinke Wein! Wein konserviert. Lach. Ich habe gerade heute morgen noch einen
Beitrag darüber gelesen, wie gut mediterrane Kost ist. Ich habe Fleisch
ziemlich reduziert. Deshalb: guter Wein, nette Leute, gute Freunde, quatschen,
mediterrane Kost – ich habe nicht das Gefühl, dass ich mehr Falten bekomme.
2 Liter Wasser am Tag – Wunsch oder Wirklichkeit?
Absolute
Wirklichkeit. Außerdem noch ein Tipp von mir: für jedes Glas Wein, das man
trinkt, bitte zwei Gläser Wasser trinken. Bewusst trinken – und wenn man
trinkt, bitte nur lecker.
Was ist das Geheimnis
Deiner Schönheit?
Das Gefühl glückselig zu sein!
HIER DER PODCAST DAZU:
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Angelika Welzel wollte eigentlich nie Unternehmerin werden. Heute ist sie das aus Leidenschaft. Foto: privat
Eine Unternehmerin, die nie selbstständig sein wollte
In Norddeutschland ist sie so etwas wie eine Institution, wenn es um perfekte Abläufe und Organisation von Büros geht: Angelika Welzel. Die engagierte Mittsechzigerin beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit dem Thema und hat schon viele Büros wieder flott gemacht. Jüngst von Osnabrück nach Hamburg gezogen, ist sie eine engagierte Netzwerkerin. Mit der Website „Unternehmerinnen Nord“ hat sie ihre Aktivitäten gerade auf den ganzen Norden Deutschlands ausgeweitet.
VITA:
Jahrgang 1956; Realschulabschluss; Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notariatsgehilfin
bis 12/2009 kfm. Angestellte in einem mittelständischen Betrieb
seit 04/2011 Angelika Welzel BÜRO-ORGANISATION
seit 05/2011 Netzwerk: Unternehmerinnen-Stammtisch-Osnabrück
seit 01/2018 Netzwerk: K.E.N. Kenne.Erlebe.Nutze. dein Netzwerk in Hamburg
seit 01/2019 UNTERNEHMERINNEN NORD, digitales Branchenverzeichnis für Unternehmerinnen in Norddeutschland
Wie darf ich Dich vorstellen?
Im Prinzip habe ich zwei
Standbeine. Einerseits bin ich seit 2011 mit dem Thema Büroorganisation selbstständig.
Seit Anfang 2019 betreibe ich außerdem die „Unternehmerinnen Nord“. Das ist ein
digitales Branchenverzeichnis.
Worüber definierst Du Dich?
Das Thema Büroorganisation liegt mir einfach. Ich konnte schon immer gut organisieren oder Strukturen schaffen. Mir macht es unglaublich viel Spaß Menschen dabei zu helfen, eine Struktur in ihren Alltag zu bringen. Einem widrigen Umstand ist es zu verdanken, dass ich selbstständig geworden bin. Eigentlich wollte ich das gar nicht. Ich wurde als kaufmännische Angestellte gekündigt. Da musste ich mich neu aufstellen. Ich wollte nie selbstständig werden – und das ist daraus entstanden. Meine Leidenschaft ist es, Einzelunternehmen, mittelständischen Unternehmen, aber auch Privatleute dabei zu unterstützen, eine Struktur aufzubauen. Außerdem gebe ich Vorträge und Workshops zu dem Thema.
Dein Lebensmotto?
Ganz einfach: Finden statt suchen! Ich habe aber auch noch ein zweites Lebensmotto: Was mache ich heute ein Kleines bisschen besser als gestern?!
In jeder starken Frau steckt bekanntlich auch eine
schwache. Was hat Dich zur starken Frau gemacht?
Nach über dreißig Jahren als Angestellte musste ich mich 2011 neu aufstellen. Bis dahin war eine Selbstständigkeit eigentlich nie ein Thema. Die Frage: Was mache in Zukunft? – die hat mich wirklich stark gemacht und dazu geführt, dass ich meinen eigenen Weg gefunden habe. Das war meine Herausforderung: den Weg aus einer gesicherten Position in die Selbstständigkeit zu finden. Rückblickend war das eine tolle Chance, mein Leben noch einmal ganz neu aufzustellen. Ich habe gelernt, dass es immer wieder Möglichkeiten gibt, sich ganz neu zu orientieren und zu motivieren. Aus heutiger Sicht finde ich toll, was daraus entstanden ist.
Was würdest Du heute Deinem 18-jährigen ICH mit auf
die Lebensreise geben?
Ziehe das durch, was Du vorhast! Also: Mach Dein Ding. Das habe ich nämlich nicht wirklich getan. Als junge Frau war ich sportlich ziemlich gut und wollte auch beruflich in diese Richtung gehen. Mir lagen Leichtathletik, Geräteturnen und Gymnastik – ich habe sogar ganze Sportgruppen geführt. Das war eigentlich meine Mission. Aber meine Eltern haben verhindert, dass ich mich damit näher beschäftige. Ich wiederum habe mich nicht getraut, meine Idee allein kämpferisch durchzusetzen. Gerade durch die vielen Kontakte zu Frauen in den letzten Jahren, habe ich gesehen, dass es Einige gibt, die ihr Ding machen, und sich von nichts davon abhalten lassen.
Wann hattest Du in Deinem Leben die größten Selbstzweifel?
In der Selbstständigkeit
überkommen mich manchmal schon Selbstzweifel, weil es ein Feld ist, auf dem ich
mich vorher nicht auskannte. Ich war einfach lange angestellt und habe dann –
auch weil es keine Alternativen gab – den Sprung in die Selbstständigkeit
gewagt. Inzwischen sind die Selbstzweifel aber weniger geworden. Auch, weil ich
ein tolles Netzwerk habe mit vielen Menschen, die mich unterstützen.
Für welche Lebenserfahrung bist Du dankbar?
So traurig es auch war –
durch die Selbstständigkeit wurde mir eine ganz andere Sichtweise aufs Leben
eröffnet. Ich habe gelernt, mir selbst etwas zuzutrauen, etwas aufzubauen und habe
viele Kontakte zu tollen Menschen, die mich begleiten. Das gibt mir eine
unglaubliche Stärke.
Wie motivierst Du Dich?
Ich schöpfe ganz viel
Motivation aus Feedback, also aus zufriedenen Kunden. Wenn hinterher Mails
kommen wie: „Bei mir läuft es jetzt viel besser“ oder „Endlich finde ich wieder
meine Sachen“ usw. – das motiviert mich schon sehr.
Wie gehtst Du mit dem Thema „Finanzen“ um?
Da
bin ich eher konservativ, aber offen. Hier habe ich inzwischen ganz tolle
Kontakte, mit denen ich mich regelmäßig zu den Themen austausche.
Weißt Du wieviel Du mit 65 im Portemonnaie haben
wirst?
Wenn nicht von rechts oder
links etwas dazwischen kommt, was man nicht kalkulieren kann, weiß ich das ganz
genau.
Was war Deine bislang erfolgreichste Kapitalanlage?
Seinerzeit
habe ich eine Doppelhaushälfte gekauft, in der ich dann mit meiner Tochter
alleine gewohnt habe. Das war nicht ganz einfach, aber es war definitiv die
beste Kapitalanlage, die ich gemacht habe.
Was würdest Du anderen Frauen beim Thema „Finanzen“
mit auf den Weg geben?
Seid
offen, informiert Euch, streut die Investments breit und vor allem: tauscht
Euch mit anderen Frauen dazu aus.
Was machen starke Frauen besser als Männer?
Ich würde das gar nicht so stark differenzieren. Frauen sind eher empathischer. Sie denken auch mal über die andere Seite nach. Aber ansonsten gibt es da keine wirklichen Unterschiede.
Wie gehst Du mit dem Thema „älter werden“ um?
Das Thema ist bei mir eher Tagesform abhängig. Gerade habe ich meinen Frieden damit. Es gab aber Zeiten, in denen ich damit stark gehadert habe. Heute sehe ich viele Dinge gelassener. Das macht meine viele Lebens-, aber auch berufliche Erfahrung.
2 Liter Wasser am Tag – Wunsch oder Wirklichkeit?
Lach. Auch das ist für mich Tagesform abhängig. Leider bleibt es ganz oft beim Wunsch, das zu schaffen. Es gibt Tage, da stelle ich die Flasche morgens an den Schreibtisch und stelle sie abends voll wieder weg.
Ich merke aber, dass es mir
wesentlich besser geht, wenn ich die Flasche Wasser trinke.
Was ist das Geheimnis Deiner Schönheit?
Ganz einfach: wenig schlafen, viel arbeiten, kein Urlaub und ungesund ernähren! Lach!
HIER GEHT ES ZUM PODCAST:
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