„Immer wieder aufstehen – immer wieder sagen: es geht doch!“

Mit ihrem Magazin „Schlossallee“ hat sie im Nordwesten Fußspuren hinterlassen. Nach dem „aus“ ihrer Printtitel 2015 hat sie sich dann konsequent ihrem ehemaligen „Feind“, der Digitalisierung, zugewandt. Heute berät sie mittelständische Unternehmen in Digitalisierungsfragen und steht dazu, dass das Leben eine permanente Veränderung ist: Barbara Rottwinkel-Kröber

Vita:

Abitur, Studium der Geschichte und Politik
PR-Chefin einer Messegesellschaft, später Geschäftsführerin
Gründung eines eigenen Verlags, der nach 25 Jahren 2015 in die Insolvenz ging
Prokuristin bei GIM, einem Unternehmen, das sich mit Digitalisierungsvorhaben von Unternehmen beschäftigt

Wie dürfen wir Sie vorstellen?

Vor noch wenigen Jahren hätte ich gesagt: eine erfolgreiche Verlagskauffrau; heute haben sich meine persönlichen Parameter verschoben – jetzt würde ich sagen: eine liebenswerte Frau mit viel Dynamik und Ecken und Kanten. Nicht umsonst habe ich in meinem WhatsApp Profil stehen „Love it, …. or leave it“.

Worüber definieren Sie sich?

Oh. Das ist eine gute Frage. Viele Jahre habe ich mich über meinen Beruf als Verlegerin definiert. Das sehe ich heute zunehmend kritisch. Zu einem gelungenen Leben gehört nicht nur der Beruf mit entsprechendem Erfolg, sondern alle Aspekte des Lebens. Heute definiere ich mich darüber, dass ich im Leben schon einiges mitgemacht habe, dennoch aber nie meine Lebensfreunde, meinen Mut und die Lust zu Leben verloren habe. Mir ist wichtig, dass ich eine vermeidlich gute Marketingfrau bin, aber auch Mutter zweier Söhne, kerngesund, sportlich und dynamisch bin.  

Ihr Lebensmotto?

Immer wieder aufstehen – immer wieder sagen: es geht doch!

Wie leben Sie Ihr Motto?

Na – das Motto ist eigentlich die Summe meiner Erfahrungen. Natürlich bin ich im Leben schon reichlich auf die Klappe gefallen –  dennoch hatte ich immer wieder die Kraft aufzustehen und weiterzumachen. Früher war das für mich selbstverständlich – heute bin ich dankbar, dass ich soviel Power habe. Denn das ist keineswegs selbstverständlich.

In jeder starken Frau, steckt auch eine schwache. Was hat Sie zur starken Frau gemacht?

Es gab Zeiten, da habe ich mich durchaus darauf verlassen, dass andere möglicherweise stärker, schöner oder besser sind als ich – mich also mitziehen. Ich habe im Laufe des Lebens aber gelernt:  das Einzige, worauf ich mich verlassen kann sind meine eigenen Stärken. Seitdem ich das weiß, setze ich diese viel bewusster ein und verlasse mich weniger auf andere.

Was war Ihre bislang größte Herausforderung?

Ich glaube ich hatte sogar zwei große „Lebensaufgaben“. 1999 verstarb mein Mann. Ich stand dann mit zwei 5- und 10-jährigen Jungs da und musste unser Leben in den Griff kriegen. Die andere große Herausforderung war die Insolvenz meines Verlages 2015. Man muss am Ende ohnmächtig zusehen, wie einem alles zwischen den Fingern zerrinnt, auch wenn man sich noch so sehr dagegen wehrt.

Was haben Sie daraus gelernt?

Risiken vorher präziser abzuwägen, genauer hinzuschauen. Wir alle lassen uns allzu leicht von Äußerlichkeiten beeindrucken: von schweren Autos und vermeidlichen Rolex Uhren. Erstens kommt es im Leben auf ganz was anderes an und zweitens ist es immer besser, man hinterfragt die Dinge.

Was würden Sie heute Ihrem 18-jährigen „Ich“ mit auf die Lebensreise geben?

Vieles im Leben ist anders als es scheint! Ich neige dazu, mich gerne von einer glänzenden Fassade blenden zu lassen. Wenn man aber genauer hinschaut, sieht man, dass alle nur mit Wasser kochen. Ich denke häufig: die können mehr als ich. Bei Licht betrachtet stimmt das meist nie. Es scheint häufig nur anders, weil ich es so sehen will.

Wann hatten Sie in Ihrem Leben die größten Selbstzweifel?

Ich glaube jeder geht mit sich selbst am kritischsten um. Es gibt viele Situationen, wo ich immer wieder Selbstzweifel habe. An eine Situation im Leben, in denen ich wirklich größte Selbstzweifel hatte, kann ich mich nicht erinnern. Zweifel sind am Ende Emotionen. Ich habe Letztens ein Buch gelesen: „Gefühle sind keine Krankheit“ – sie haben also durchaus ihren Sinn.

Wie motivieren Sie sich selbst?

Ich denke immer in Bildern und Gefühlen. Wenn ich keine Lust zum Sport habe (was selten vorkommt), fühle ich das positive Körpergefühl nach dem Sport. Das holt mich dann vom Sofa. Ganz krass ist das beim Golfspielen. Stellt man sich einen schlechten Schlag vor, hat man auch einen. Deshalb stelle ich mir immer den besten Schlag vor, den ich mit diesem Schläger jemals hatte.

Wie wichtig ist Selbstliebe für Sie?

Selbstliebe ist nichts, was ich gelernt habe. Ich bin groß geworden mit dem Grundsatz: Das leben ist harte Arbeit und Du darfst Dich nicht schonen. Dass man sich selbst auch lieben kann, lerne ich jeden Tag mühsam. Es ist jedoch schwer, echte Selbstliebe zu lernen. Man kann es aber und damit lebt man besser.

Was ist Ihr Geheimtipp für mentale Stärke?

Grundsätzlich erst einmal Dankbarkeit. Aber auch Selbstreflexion und viel Lesen. Ich glaube zwar, dass man ein Grundrüstzeug für mentale Stärke vom Elternhaus bekommt. Die eigene Persönlichkeit ist aber eine lebenslange „Baustelle“. Seit einigen Wochen läuft bei mir im Auto die CD „The secret – Das Geheimnis“ über die Kraft der mentalen Anziehung. Das tut mir unglaublich gut. Das motiviert mich, immer wieder meinen Fokus auf das zu richten, was ich wirklich will.

Was können andere Frauen von Ihnen lernen?

Ich glaube ich habe zwei Botschaften:

1. Verlasse ab und zu mal Deine Komfortzone, wenn Du weiter wachsen willst und 2. Hab keine Angst vor Veränderungen, denn jeder Wechsel birgt mehr Chance als Risiko in sich!

Welcher Mensch inspiriert Sie besonders und was ist seine Botschaft?

Nancy Pelosi – die Fraktionschefin in Demokarten im US Repräsentantenhaus. Mit über 80 Jahren sieht sie nicht nur knackig aus, sondern hat echt was zu sagen. Diese 80-jährige Lady ist zudem eine der gefährlichsten Gegner von Donald Trump.

Wie gehen Sie mit dem Thema „älter werden“ um?

Schwer. Früher habe ich meinen Mann immer dafür ausgelacht, dass er ab seinem 50. Lebensjahr sein Geburtsdatum nie mehr korrekt angegeben hat. Heute mache ich das genau….

Achtsamkeit – Modewort oder gesellschaftliche Notwendigkeit?

Vor 100 Jahren hatten Frauen vielleicht größere körperliche Anstrengungen zu leisten, heute leiden wir alle an Reizüberflutung. Um in dieser schnellen und digitalen Welt innerlich und äußerlich gesund zu bleiben, ist Achtsamkeit ganz wichtig.

Was machen starke Frauen anders/besser als starke Männer?

Mann  = Mars, Frau = Venus   Ich denke, Frauen und Männer gehen einfach ganz anders an Dinge heran.  Frauen haben mehr Empathie und Emotionen. Das ist insbesondere beim Umgang mit Menschen ein großer Vorteil.

Welche 5 Dinge zeichnen starke Frauen aus?

1. Sie tragen Verantwortung für Ihr Handeln

2. Sie schauen immer nach vorn

3. Sie lassen sich nicht treiben

4. Sie „betteln“ nie um Liebe oder Zuwendung

5. Sie verleugnen nicht ihre Gefühle

Ganz zum Schluss:

Was ist das Geheimnis Ihrer Ausstrahlung?

Ich glaube, man sieht im Alter genauso aus, wie man gelebt hat. Regelmäßig Sport, viel Trinken, (halbwegs) gesund essen und jeden Morgen einen FitLine Power Cocktail mit allen Nähr- und Vitalstoffen, die der Körper braucht. Schönheit kommt viel weniger von außen durch Cremes, sondern eher von innen. Genauso wie wahre Schönheit innere Schönheit ist.

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