Maike Krüger arbeitet als Life Coach in Flensburg. Hier gibt sie Frauen Tipps, wie sie ihr Leben verbessern können.
Februar ist Zeit zum Detoxen
Es ist mal wieder Zeit für Detox! Entgiften tut einfach gut.
Sich ganz bewusst fernhalten von allen sündigen Verlockungen und allerlei
Gesundes tun, damit der Körper entschlackt und frei wird von alten Belastungen.
Wie schön, auch in die Sauna zu gehen und zu sehen, wie es aus dem Körper
hinausperlt. Ja, wir wissen schon, was uns gut tut! Wenn ich detoxe, dann sind
die ersten zwei bis drei Tage trotzdem so mamchesmal eine Herausforderung, denn
ich spüre den inneren Schweinehund, der mich unbedingt in Versuchung führen
möchte. Leise flüstert er mir zu: „So ein kleines Stückchen kann doch nicht
schaden!“ oder „ Willst du wirklich darauf verzichten?“
Ja, ich will! Ich will unbedingt! Und den Schweinehund lasse
ich links liegen. Keine Aufmerksamkeit für dich! Denn die Wahrheit ist: wohin
ich meine Aufmerksamkeit lenke, dahin geht mein ganzer Fokus und das Universum
wird alles tun, um es zu erfüllen. Deswegen: Sorry Schweinehund! Ich gebe meine
ganze Ausrichtung meiner Reinigung und Neuausrichtung hin. Und das ist
großartig! Detox ist für meinen Körper ein wahrer Jungbrunnen. Es verschönt und
ist eine großartige Reinigung. Ich mache doch auch mein Haus sauber und genauso
gönne ich mir eine wohltuende Reinigung für meinen Körper. Aber ich detoxe nicht
nur für meinen Körper und trinke Kräutertee, um mich gut zu fühlen. Es ist von
unschätzbaren Wert, die Gedanken, die Freunde und das ganze Rundherum einmal
ordentlich zu detoxen. Die Frage, die ich mir dabei stelle ist die, ob es mir
gut tut und mich unterstützt und nützt auf meinem Weg zu mir.
Detox von Menschen, die uns nicht gut tun!
Wer kennt es nicht? Neulich saß ich im Cafe und hörte am Nachbartisch eine Unterhaltung von zwei Frauen. Die eine erzählte von ihrem neuen Vorhaben. Sie sagte, dass sie sich selbstständig machen wolle und dafür Räume angeschaut habe. Die andere ließ ihre ganze Angst raus. „Du, in deinem Alter! Du hast das doch gut, warum willst du diese ganze Aufregung? Und wenn es nichts wird?“ Egal, wie die andere sich nun entscheidet, an ihrer Seite saß jemand, der sie in ihrem Vorhaben nicht unterstützt hat sondern im Gegenteil jede Art von Veränderung blockiert hat. Solche Freunde helfen uns nicht. Sie sind nett und machen ihr Ding aber sie hindern uns am Entdecken und Erleben unserer eigenen Ziele. Deswegen sind sie, ihre Ansichten oder Meinungen nicht falsch oder verkehrt, sondern in diesem Moment nur nicht förderlich, um weiterzukommen. Es hinterlässt das Drama von viel zu viel gegessener Schokolade und Süßen. Wir werden träge und fühlen uns nicht gut genug.
Du bist gut genug!
Das Gefühl, nicht genug zu sein ist ein bekannter Begleiter. Und wir sehen uns danach, es gut zu machen und vor allem gut genug zu sein. Dieses Gefühl wächst wie eine zarte Pflanze in unserem Herzen und es wird größer und größer durch Fürsorge und Liebe. Liebe von Außen, wie Komplimente und Lob, und Liebe, die wir uns selbst geben, z.B. habe ich gelernt in den Spiegel zu schauen und meine einzigartigen Körper zu lieben. Entdecke auch du deine wundervolle Einmaligkeit. Vielleicht ist deine Haut zart wie Samt, weich und geschmeidig, deine Arme umarmen gerne und wenn du jemanden anschaust, ist es wie ein herzliches Willkommen. Deine Lachfalten und deine feinen Falten um die Augen, die davon erzählen, wieviel du schon erlebt hast. Glaub mir, du bist genau richtig und alles andere ist egal. Wir sollten lernen, stolz zu sein auf das, was wir sind und jeder anderen Frau ebenso das von Herzen gönnen. Wir sollten unseren Kindern sagen und das sie an ihre Träume glauben sollen und sie mit Liebe verwöhnen. Nicht mit Geschenken- mit Liebe! Leg dich heute Abend ins Bett und überlege, worauf du stolz bist auf dich. Vielleicht schreibst du das auch auf und wiederholst es Abend für Abend!
Detox für die Seele
Das ist dann deine Detox Kur für deine Seele. Regelmäßig wiederholt ist es wie ein Booster für das ganze Leben! All das, was dich stärkt ist erlaubt, alles andere darf mal eine Pause einlegen. Entscheide dich mal ganz bewusst für die schönen Dinge. Lese schöne Wörter, halte Abstand von Terror und Krieg in Büchern, Fernsehen, Nachrichten und Gesprächen. Wünsche dir Unterstützung und gebe das, was du kannst, weiter. Halte Abstand von Freunden, die dich runterziehen und suche Begegnungen, die dich inspirieren. Nur so kannst du dich weiterentwickeln. Vielleicht meldet sich auch der Schweinehund und spricht leise zu dir: „ So ein wenig tratschen hat doch noch keinem geschadet. Willst du nicht doch zu dem Kaffeekränzchen?“ Nein!
Wie frei ich doch bin! Ich sage deutlich Nein und schiebe
den Schweinehund zu Seite. Je länger ich das mache stelle ich fest, das es nur
noch ein kleines Hündchen ist. Winzig klein! Nochmals Nein! Aus diesem Nein
kann eine großartige Geschichte entstehen, eine Geschichte aus meinem Herzen! Und
letztlich das Ja zu mir. Das ist Freiheit pur und ich spüre, wie ich mich auf
allen Ebenen reinige. Es ist, als würde ich einen Seelenkräutertee trinken.
Seelenlöwenzahn sozusagen. Reinigt von schlechten Gedanken, regeneriert die
Psyche, hilft beweglich zu bleiben und auf Neues zuzugehen.
Die Detox Kur ist bei mir in vollem Gange. Ich spüre die
Leichtigkeit und Beschwingtheit in meinem Körper. Ich liebe all meine Freunde
und Freundinnen, sie dürfen so sein, wie sie sind. Das Lebensrad darf sich
drehen und ich wähle den Weg. Es ist mein Weg, tief aus meinem Herzen und mein
detoxen befreit mich! Es ist das beste Ja zu mir und ein super Start.
Ich wünsche dir viel fantastische Ideen und zauberhafte
Wörter für dich selbst und mache dich frei von allem, das nicht mehr dazugehört.
Happy Detoxing Deine Maike
Susane Winter aus Jever steht dafür gelegentlich die rosa Brille abzunehmen. Foto: privat
„Gemeinsam statt einsam“
Sie ist
aus Jever genauso wenig wegzudenken wie die angrenzende Nordsee: Susanne
Winter. Nachdem die gelernte Tanzpädagogin und spätere Pharmareferentin dort 25
Jahre lang die „Academy of Dance“ betrieb, widmet sie sich heute ganz anderen
Themen: Schönheit, Gesundheit und Wohlbefinden. Nebenbei betreibt sie einen
Podcast („Nimm die rosarote Brille ab“) und ist eine der besten
Netzwerkerinnen, die man im Norden findet.
Vita:
1964 in Jever als „Gastwirtschaftstochter“ geboren
Schulausbildung in Jever bis zum Abitur
Ausbildung zur Tanzpädagogin & Sportlehrerin
Geburt der Töchter Jasmina (* 1987), Chiara (* 1998)
1985 bis 1990
Selbstständig mit
dem „Galaxy-Fitness-Studio“, Wittmund
1991 bis 1995
Ausbildung zur
Pharmareferentin, Beiersdorf AG
1995 bis 1996 Pharmareferentin,
Bayer AG
1996 bis 2019 Selbstständig mit der „Academy of Dance“ – Schule für Musical-Tanz und Bühne, Jever/Sande
seit 2015 Freie Pharmareferentin
seit 2017 Direktorin Dr. Juchheim
Wie
darf ich Dich vorstellen?
Ich bin
Unternehmerin, Netzwerkerin und Moderatorin – ein weites Feld, das mir sehr
viel Spaß macht! Diese drei Bereiche kann ich zudem wunderbar miteinander
verbinden.
Dein Lebensmotto?
Mein
Lebensmotto ist „Gemeinsam statt einsam“ oder – ich habe noch ein anderes:
„Ohne Bewegung bewegt sich nichts“. Diese Lebensmotti lebe ich auch. Genau
deshalb ist mir das Netzwerken so wichtig. Und Bewegung gehört natürlich auch
zu meinem Leben.
In jeder starken Frau steckt
bekanntlich auch eine schwache. Was hat Dich zur starken Frau gemacht?
Meine
erste Lebensaufgabe war, dass ich mich mit schon mit 23 von meinem damaligen
Mann getrennt habe. Mit 25 verlor ich meine Schwester an Krebs.
Danach
habe ich auch nicht wieder geheiratet. Heute freue ich mich über zwei erwachsene
Töchter im Alter von 32 und 21 Jahren.
Was war Deine größte
Herausforderung?
Zwei
Kinder alleine in einem stabilen Umfeld aufzuziehen – DAS ist schon eine
Herausforderung. Die ländliche Struktur hier im Norden ist dafür natürlich
geeigneter als eine Großstadt. Auch meine Eltern und Schwiegereltern haben mir
dabei geholfen.
Was würdest Du heute Deinem
18-jährigen ICH mit auf die Lebensreise geben?
Ich
würde ihr ganz klar sagen: Gestalte und lebe dein Leben so, wie DU das
möchtest! Lass hier keine äußeren Einflüsse auf dich zukommen!
Wann hattest Du in Deinem Leben
die größten Selbstzweifel?
Ja,
solche Phasen hatte ich auch – und die sind noch gar nicht so lange her. Vor
zwei Jahren habe ich beschlossen, meine Tanzschule komplett zu schließen.
Nachdem ich das dann gemacht hatte, fühlte ich mich leer und hinterfragte immer
wieder, ob das wirklich der richtige Zeitpunkt war, die „Bühne“ zu verlassen und die vielen Kinder nicht mehr
zu unterrichten. Da hatte ich schon große Selbstzweifel. Da habe ich stark an
meiner Persönlichkeit gearbeitet und mich stark hinterfragt, was kann ich überhaupt
und wo will ich eigentlich hin.
Für welche Lebenserfahrung bist
Du besonders dankbar?
Ich
habe ganz viel Lebenserfahrung gesammelt – davon leider auch sehr viel
Negative. Mein Bruder hatte beispielsweise Depressionen und hat sich das Leben
genommen. Das war für mich ein schlimmes Zeichen – lenkte aber auch den Fokus
auf mein Leben. Seitdem lebe ich bewusst im „heute“ und ich lebe so, wie ich es
will.
Wie motivierst Du Dich?
Man mag es nicht glauben, aber lesen motiviert mich. Auf langen Spaziergängen mit meinem Hund sammele ich zudem Kraft. Da komme ich zur Ruhe und dann habe ich auch einen Plan, wo und wie es weitergeht. Ein guter Freund sagte mal, ich sei mit drei „Energiekraftwerken“ geboren. Schaltet sich mal eins ab, bleiben immer noch zwei übrig. So fühle ich mich auch!
Wie gehst mit dem Thema
„Finanzen“ um?
Das ist
für mich ein wichtiges Thema. Ich habe meine Kinder bekanntlich alleine groß gezogen
und es war irgendwie immer Geld da. Irgendwann fragte mich mein Steuerberater,
ob ich fürs Alter vorgesorgt hätte. Dazu kam ein Erlebnis mit meiner Mutter,
die ich bis dato immer für eine gute Geschäftsfrau hielt. Als es bei ihr ums
Pflegeheim ging, stellten wir nämlich fest, dass dafür gar kein Geld da war.
Sie hatte gar keine Vorsorge betrieben. Seitdem bin ich schwer mit der Frage
beschäftigt, wie ich für mein Alter optimal vorsorge. Inzwischen habe ich sechs
Konten für jeweils unterschiedliche Zwecke.
Weißt Du wieviel Geld Du mit 65
im Portemonnaie hast?
Ja –
das weiß ich. Es setzt natürlich voraus, dass alles so aufgeht, wie ich mir das
wünsche.
Was war bislang Deine
erfolgreichste Kapitalanlage?
Vor
acht Jahren habe ich mein jetziges Haus gekauft. Das war ganz klar meine
erfolgreichste Kapitalanlage
Was können andere Frauen von Dir
lernen?
Von mir
kann man generell lernen, dass man selbst für sein eigenes Leben verantwortlich
ist. Man sollte sich nie von links und rechts etwas sagen lassen, sondern
seiner eigenen Intuition folgen. Frage dich immer: was ist für mich wichtig?
Wie gehst Du mit dem Thema
„älter werden“ um?
Das ist
ja ein großes Thema, mit dem ich mich auch beruflich beschäftige. Ich versuche
mich gut zu ernähren, ich versuche meine Entspannung so hinzubekommen, dass ich
auch meine Freunde treffe. Es gibt so ein schönes Lebensrad. Das hat viele
Seiten. Diese versuche ich alle zu bespielen. Wenn man sich das Lebensrad
einmal anschaut und ehrlich zu sich ist, dann fallen manche Bereiche einfach
runter. Die Bereiche die runterfallen versuche ich dann später wieder
aufzuarbeiten.
Was ist das Geheimnis Deines guten Aussehens?
Ganz einfach: Dr. Juchheim Kosmetik!
HIER DER PODCAST MIT SUSANNE WINTER
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Gesa Lischka gilt als deutsche Pionierin des Neuromarketings. Foto: Kochstrasse
Pionierin für Neuromarketing:
„Meine große Leidenschaft ist:
Lernen!“
Gesa
Lischka gilt als Pionierin des Themas „Neuromarketing“ in Deutschland. Sie
selbst bezeichnet sich als Besser-Wisserin, Voran-Treiberin, Un-Diplomtin und
Dran-Glauberin. Die Geschäftsführerin der Marketingagentur „Kochstrasse“ in
Hannover entwickelt für namhafte Unternehmen Marketingstrategien, indem sie
Erkenntnisse aus der Verhaltenspsychologie und der Neurowissenschaft mit klassischem
Marketing kombiniert. Denn jeder Kauf ist ein Entscheidungsprozess, der auf
bewussten und unbewussten Ebenen stattfindet. Immerhin 95% der Kaufentscheidung
fällt jeder Kunde unbewusst. Also gibt
es Sinn, sich damit auseinanderzusetzen, wie man die Kaufentscheidung beeinflussen
kann. Das fängt bei der Verpackung fürs Produkt an und hört bei der Ansprache
der potentiellen Zielgruppe auf. Nebenbei ist die 46-jährige seit 18 Jahren
glücklich verheiratet und Mutter dreier
Kinder.
Vita:
Geboren
in Rehden bei Hannover
Abitur, anschl. Studium
in England
Heirat mit Knut Lischka, 3
Kinder
seit 1995 Geschäftsführerin und Inhaberin „Kochstrasse –
Agentur für Marken“
Wie darf ich Dich vorstellen?
Ich bin
Mit-Inhaberin und Mit-Begründerin der Agentur „Kochstrasse“ und Expertin für
Neuromarketing – das ist mein Steckenpferd. Damit habe ich mir international
einen Ruf aufgebaut. Und ich bin Mutter dreier, ganz toller, Söhne. Außerdem bin
ich seit 18 Jahren sehr glücklich verheiratet.
Dein Lebensmotto?
Ein klassisches
Lebensmotto habe ich nicht. Ich bin sehr gläubig und mein Glaube spielt eine
große Rolle. Ich habe einen Vers „Trachte zuerst nach Gottes Reich und seiner
Gerechtigkeit“ – dieser Satz prägt mich schon sehr. Für mich bedeutet dieser
Vers, dass ich immer in der Freiheit unterwegs bin, geliebt zu sein. Das gibt
mir Sicherheit, und trotzdem gibt mir dieser Vers viele Leitplanken für mein
Leben.
Wie lebst Du Dein Lebensmotto?
Ich
überprüfe mich eigentlich immer wieder. Ich habe morgens Zeiten, wo ich mich
hinsetze und ein paar Verse in der Bibel lese. Häufig starte ich meinen Tag
auch mit einem Bibelvers, so dass ich den Glauben immer etwas präsent habe. Das
hilft mir auch in schwierigen Situationen.
In jeder starken Frau steckt
bekanntlich auch eine Schwache. Was hat Dich zur starken Frau gemacht?
Von
außen mag das so aussehen, als sei ich eine starke Frau. Ich habe mal einen
Spruch gehört, der sagt: „vergleiche nie dein Inneres mit dem Äußeren von
jemand anderem“. Von außen sieht es vielleicht so aus, als sei ich eine starke
Frau, wie es innen aussieht, ist es häufig ganz anders. Dort habe ich mit
vielen Problemen zu tun, die andere Leute ebenso beschäftigen.
Was war bislang Deine größte
Herausforderung?
Beruflich
wie privat hatte ich schon viele große Herausforderungen. Das bringt das Leben
so mit sich, wenn man schon ein paar Jahre auf der Uhr hat. Eine große
Herausforderung für das Unternehmen war eine Zeit, als es uns finanziell nicht
so gut ging und wir kurz davor standen, Leute entlassen zu müssen. Damit
umzugehen fand ich sehr herausfordernd, insbesondere mit den Ängsten der
Mitarbeiter und der Verantwortung für sie.
Was hast Du daraus gelernt?
Demut!
Die finanzielle Krise, in die wir da hineingeschlittert sind, hat uns gezeigt,
dass man nicht immer nur mit guter Leistung Erfolg hat, sondern dass es
manchmal auch mit Glück zu tun hat. Später dann hatten wir Glück und haben
genau zum richtigen Zeitpunkt einen großen Pitch gewonnen. Das war dann Können
und Glück. Seitdem bin ich deutlich demütiger geworden, was „Können“ und
„Leistung“ betrifft.
Seitdem
gehe ich gnädiger mit Menschen um, die auch mal keinen Erfolg haben. Da war ich
früher viel ungnädiger.
Wann hattest Du in Deinem Leben
die größten Selbstzweifel?
Ich
habe ständig Selbstzweifel! Ich bin jemand, der sehr visionär unterwegs ist.
Ich habe immer viele Ideen, die ich gerne umsetzen würde. Damit aber stoße ich
regelmäßig auf Wiederstand. Ich habe nämlich Kollegen, die manchmal etwas mehr
als ich auf dem Boden der Tatsachen unterwegs sind und meine Ideen dann gar
nicht so toll finden, wie ich. Das löst dann bei mir immer Selbstzweifel aus. Es
ist eine Kunst die Balance zu finden mich über die Kritik meiner Kollegen hinwegzusetzen
und zu machen oder aber zu sagen: ich nehme mich mal zurück und höre auf die Anderen.
Das ist für mich ein Riesen-Spannungsfeld. Da befinde ich mich eigentlich
ständig in einem Bereich von Selbstzweifel.
Für welche Lebenserfahrung bist
Du dankbar?
Ich
habe eine ganz tolle Familie zu der auch zwei Brüder gehören. Vor 15 Jahren
starb mein Vater an ALS, einer sehr schweren Krankheit. Die Familie wusste 1,5
Jahre vorher, dass er sterben wird. Das war für uns alle eine schwere Zeit.
Hier zu sehen, wie dann die Familie zusammengerückt ist – alle – das war für
mich sehr wertvoll. Das schweißt sehr zusammen. Auch die Unterstützung, die ich
in dieser Zeit von meinen Mit-Inhabern und Kollegen erfahren habe, war eine
ganz tolle Erfahrung.
Was ist Dein Geheimtipp für
mentale Stärke?
Diesen
Geheimtipp suche ich manchmal tatsächlich selbst. Ich finde sehr viel Halt und
Kraft in meinem Glauben. Ich habe damit immer Jemanden, zu dem ich kommen kann.
Auch wenn mich niemand versteht, Gott versteht mich. Dankbarkeit hilft mir,
mich immer wieder auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen.
Was können andere Frauen von Dir
lernen?
Das
können eigentlich nur die anderen Frauen sagen, was sie von mir lernen können.
Natürlich habe ich viel Erfahrung was Markenberatung, Markenführung, Neurowissen,
Umgang mit Menschen und Präsentationen betrifft. Das ist ein fachliches Level,
wo ich sicher viel abgeben kann.
Welche Menschen inspirieren Dich
besonders?
Eigentlich
inspirieren mich alle Menschen! Ich finde Menschen total spannend und bin gerne
mit ihnen zusammen. Ich habe das Gefühl, ich kann von jedem etwas lernen.
Deshalb inspiriert mich fast jedes Gespräch, das ich mit einem (für mich neuen)
Menschen führe. Deshalb auch macht es mir so viel Spaß neue Menschen
kennenzulernen. Ich bin total neugierig auf andere. Ich höre außerdem gerne
Podcasts zum Thema „Leadership“. Lernen – das ist einfach meine große
Leidenschaft. Meine Kollegen lachen schon immer, denn ständig komme ich mit den
Erkenntnissen von Büchern an, die ich gerade wieder gelesen habe. Wenn ich mich
mit neuen Dingen auseinandersetze, kaufe ich mir deshalb erst einmal ein Buch
dazu. Lebenslanges Lernen ist meine große Leidenschaft.
Was machen starke Frauen besser
als starke Männer?
Man
sagt ja immer, dass Frauen empathischer sind und besser zuhören können. Ich
weiß gar nicht, ob man das so verallgemeinern kann. Ich kenne auch Männer, die
das können, ebenso wie Frauen, die sehr dominant auftreten.
Wie gehst Du mit dem Thema
„älter werden“ um?
Eigentlich total entspannt. Ich finde es cool die Erfahrung all der Jahre zu haben. Ich möchte nicht mehr 21 sein. Auch wenn ich mir manchmal gerne den Körper einer 21-jährigen wünschen würde. Ich finde meine „Weisheit“ sehr cool. Schade, dass das in der Gesellschaft so wenig gewürdigt wird.
Dr. Sabine Hopmann wie keine andere für „lebenslanges lernen“.
„Man muss sich immer weiter
entwickeln“
Als
studierte Zahnmedizinerin hat Dr. Sabine Hopmann ganz klassisch die Praxis
ihres Vaters am Dümmer übernommen. Schon lange engagiert sich die erfolgreiche
Dentistin auch außerhalb ihres Berufsfeldes. Auf ihrer Initiative fußt der
inzwischen bedeutende Zahnärzte Kongress „Alles außer Zähne“, der jährlich in
Berlin oder München stattfindet. Als Vortragsrednerin ist sie heute weltweit gefragt
und unterwegs von Seattle bis Novosibirsk. Obwohl kurz vor dem Rentenalter ist
ihr Thema zukunftsweisend: die digitale Zahnmedizin.
Vita:
1956 geboren in Osnabrück
Abitur: 1974 in Diepholz
Studium: Zahnmedizin in Köln
Übernahme der väterlichen Praxis
1984
1993-2006 Zweitpraxis in
Meran/Südtirol
Referententätigkeit zu mehreren
zahnmedizinischen Themen
Ausbildung zum Teamcoach
Wie darf ich Dich vorstellen?
Ich bin
Landzahnärztin am Dümmer See. Dort habe ich – ganz klassisch – die seit 1952
bestehende Praxis meines Vaters übernommen. Ich liebe es, jeden Tag aufs Land
zu fahren und dort mit meinem Team von Mitarbeitern (die ich teilweise schon
sehr lange kenne) so wie mit Patienten, die schon seit Generationen bei uns
sind, zusammen zu arbeiten. Unsere Praxismanagerin etwa hat vor 47 Jahren ihre Ausbildung
bei meinem Vater absolviert. Das ist ein
tolles, engagiertes Team, mit dem ich arbeite. Vor allem aber definieren wir
uns darüber, dass wir uns ständig weiter entwickeln. Das ist für mich auch der
Ansporn, den ich im Leben habe – nämlich sich immer weiter zu entwickeln. Das
gilt für das Team ebenso wie für mich beruflich wie privat.
Dein Lebensmotto?
Ich
habe gleich zwei Lebensmotti: „Carpe Diem“ und „Jeder Tag ist ein neuer Tag“,
denn es gibt ganz viele Bereiche des Lebens, die wirklich spannendend sind und
die das Leben lebenswert machen. Mein Thema ist deshalb „lebenslanges Lernen“.
Das heißt: auch in meinem Alter mache ich noch kontinuierlich neue Felder auf.
So habe ich beispielsweise vor fünf Jahren den Kongress „Alles außer Zähne“
initiiert,
der
wider Erwarten ein voller Erfolg wurde. Er belegt, dass auch Zahnärzte immer
dazu lernen müssen, denn bei dem Kongress geht es nicht um die reine
Zahnmedizin, sondern um Themen, z.B. wie man eine Praxis erfolgreich führt. Dabei
geht es um Praxismanagement, Teamführung, Qualitätsmanagement usw. Zu den
Zeiten meines Vaters reichte es, ein guter Zahnarzt zu sein. Heute sind die
Anforderungen an eine Praxis ungleich höher.
In jeder starken Frau steckt
bekanntlich auch eine schwache. Was hat Dich zur starken Frau gemacht?
Man
muss schon kontinuierlich an der Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit
arbeiten. Das tue ich. Nur die Zahnmedizin hat mich nicht dahin gebracht,
sondern dazu gehören auch andere Punkte wie Spiritualität, Weiterbildung über
Seminare, Reflexion. Außerdem umgebe ich mich gerne mit Menschen, die mich
anspornen und weiterbringen.
Was war Deine größte
Herausforderung?
Ehrlich
gesagt, habe ich es im Leben immer sehr gut gehabt. Zunächst bin ich meinem
Vater in die Zahnarztpraxis gefolgt. Dann habe ich mir eine eigene
Herausforderung geschaffen, indem ich in Bozen/Meran eine eigene Zahnarztpraxis
aufgemacht habe. Einer der Gründe dafür war, zu zeigen, dass ich es alleine
kann. Natürlich auch bei mir nicht immer bergauf. Privat gab es schon einige
Rückschläge. So ist mein Mann vor 4,5 Jahren gestorben. Leider bin ich auch
kinderlos geblieben. Das sind Rückschläge, die man natürlich einstecken muss.
Was würdest Du heute Deinem
18-jährigen ICH mit auf die Lebensreise geben?
Für
mich muss ich zunächst einmal sagen, dass ich nichts bereue, was ich bisher
getan habe, denn ich kann es so oder so nicht mehr ändern. Es ist mir – glaube
ich – ganz gut gelungen, mit meinen persönlichen „Schicksalsschlägen“ umzugehen.
Ich finde es einfach wichtig, neugierig zu sein, viele Dinge lernen zu wollen,
Empathie zu erwerben und mit sich selbst gut umzugehen. Das sind Dinge, die ich
der 18-jährigen Sabine mitgeben würde, denn diese Erkenntnisse haben sich erst im
Laufe meines Lebens entwickelt. Ich war zwar schon immer sehr neugierig,
dennoch hätte ich gerne ein paar mehr
Sportarten gelernt. So ist das Segeln bei mir zu kurz bekommen und ich würde
gerne noch besser Ski laufen. Es gibt einfach immer ein paar Dinge, die man
besser hätte machen können.
Wann hattest Du in Deinem Leben
die größten Selbstzweifel?
Selbstzweifel
habe ich häufiger – nicht nur einmal im Leben! Ich bemühe mich, mich ständig zu hinterfragen – privat wie
beruflich. In der Praxis arbeite ich mit einem Kompagnon, zwei angestellten
Zahnärzten und ungefähr 26 angestellten Zahnarzthelferinnen zusammen. Ich
bemühe mich immer, den Helferinnen sehr viel freie Hand zu lassen. Aber wie in
jedem Betrieb, wo mehr als ein Mensch arbeitet, gibt es auch bei uns ab und an
Probleme. Natürlich kommen da auch Selbstzweifel auf, denn schließlich machen
wir alle Fehler. Wenn es einen Konflikt gibt, hinterfrage ich mich natürlich
kritisch: was ist mein Anteil daran?
Wie motivierst Du Dich?
Mich
motiviert die Freude, mich und andere Menschen weiterzuentwickeln und
mitzunehmen. Das ist für mich wie das Salz in der Suppe. Für mich wäre es keine
Option, auf dem Sofa zu sitzen und rauszuschauen – auch wenn das ab und an
durchaus schön ist. Mich motiviert auch, wenn sich Patienten für meine gute
Arbeit bedanken, es in der Praxis gut läuft oder sich das Team bedankt. Vor
zwei Tagen kam beispielsweise eine Helferin spontan rein und sagte: „Ich wollte
mich einfach nur dafür bedanken, dass sie so eine tolle Chefin sind“. Das
motiviert mich schon sehr. Solche Momente sind einfach schön.
Wie wichtig ist Selbstliebe für
Dich?
Ich
glaube, die ist vielleicht ein bisschen zu wenig ausgebildet. Ich bin bemüht,
mich selbst nicht allzu kritisch zu sehen, mir auch Fehler zu verzeihen. An der
Selbstliebe in Richtung Spiritualität kann ich noch ein bisschen arbeiten. Es
müssen ja auch noch Felder offen sein, in denen man sich weiterentwickeln kann.
Was können andere Frauen von Dir
lernen?
Von mir
kann man Durchhaltevermögen lernen, sich Ziele setzen, nicht zu streng mit sich
selbst zu sein und dennoch auf sich zu achten, dass man sich wirklich vornimmt
sich weiter zu entwickeln. Ich finde es wichtig, dass man an der eigenen
Persönlichkeit arbeitet. Es gibt sehr viele Frauen, die sich zu sehr aufopfern
für ihre Familie und deshalb an der Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln nicht
teilnehmen. Man kann aber nur für andere Menschen Liebe entwickeln und etwas
nach vorne bringen, wenn man sich selbst wertschätzt und Zeit für sich nimmt.
Welche Menschen inspirieren Dich
besonders?
Im
zahnmedizinischen Bereich inspiriert mich Professor Gutowski. Er war mein
Mentor. Außerhalb des fachlichen Bereiches inspirieren mich Menschen, die sich
weiterentwickeln, wie z.B. Beate Recker. Ich bewundere, wie sie sich seit 25
Jahren entwickelt hat. Sie greift immer wieder neu an, kommt dadurch immer
wieder in neue Kreise. Das ist auch ein Teil meiner Lebensführung. Ich ziehe
mich bewusst etwas aus dem zahnmedizinischen Alltag zurück, organisiere jetzt
Kongresse, gebe Fortbildungen, halte
Vorträge und verfasse Veröffentlichungen. Vielleicht gibt es irgendwann auch
noch ein Buch von mir. Das Thema steht schon fest: digitale Zahnmedizin. Dabei
unterstützt mir mein hochinnovativer, junger Zahntechnikermeister Christian Hannker
mit seinem fundierten Wissen.
Wie gehst Du mit dem Thema
„älter werden“ um?
Letztens
kam ein Patient und sagte: „Ich habe mich an der Rezeption erkundigt, wie alt
sie sind. Dort haben sie mir geantwortet: die ist leider schon 63“. Mein Motto
ist: Wie schaffe ich es, 20 Jahre lang 50 zu bleiben? Um dahin zu kommen, ernähre
ich mich gesund, treibe regelmäßig Sport und mache darüber hinaus einiges, um
im Kopf klar zu bleiben. Die Voraussetzungen, dass ich noch ein paar Jahre
mitmache, sind also sehr gut.
Achtsamkeit: Modewort oder
gesellschaftliche Notwendigkeit?
Achtsamkeit
ist natürlich wichtig. Ich glaube man darf heute gar kein Thema mehr ausschließen.
Ich stelle fest, dass im Laufe des Lebens meine Achtsamkeit größer geworden
ist. Ich bewundere Menschen, die ganz viele (emotionale) Dinge nebenbei
„registrieren“. Sie erkennen und lesen das in den Gesichtern oder der
Körperhaltung von Menschen. Ich versuche immer davon zu lernen. Eines ist aber
sicher: Achtsamkeit ist mir nicht in die Wiege gelegt worden.
Was machen starke Frauen besser
als starke Männer?
Ich bin
ein großer Fan davon, dass Männer und Frauen zusammenarbeiten. Ich kann es gar
nicht gut heißen, dass jetzt nur noch Frauen Zahnmedizin studieren. Bitte nicht
falsch verstehen: ich finde es toll, dass viele Frauen studieren, aber uns
fehlt der männliche Input. Männer können einfach andere Sachen gut, in denen Frauen
nicht so gut sind. Grundsätzlich sind Frauen die besseren Teamleiter. Aber
jeder hat Stärken und die sollte man nutzen. Wir haben in der Zahnmedizin
Abschlussklassen, wo der Frauenanteil bei 90% liegt. Wenn jetzt noch die
Generation Work-Life-Balance kommt, frage ich mich, wie in Zukunft
Zahnarztpraxen geführt werden sollen.
Was ist das Geheimnis Deines
guten Aussehens?
Danke für das „gute Aussehen“! Das ist natürlich alles relativ. Es ist sicherlich ganz wichtig, wie man sein Leben geführt hat. Das lässt sich mit 60 im Gesicht nicht mehr ganz verheimlichen. Man muss also auf sich acht geben in psychischer Hinsicht, sich bewegen und gut zu ernähren, die Dinge nicht zu engstirnig sehen.
Monika Feil bringt sich in der Region politisch und ehrenamtlich ein.
Aufgeben ist keine Option!
Vizepräsidentin
der Landfrauen in Weser-Ems, Geschäftsführerin der Osnabrücker FDP Fraktion,
Gemeinderatsmitglied ihrer Heimatgemeinde
Bissendorf – Monika Feil hat in der Region Weser-Ems viele Ämter inne. Nachdem
sie privat einige Schicksalsschläge meisterte, wurde sie politisch aktiv. Aufgeben, das war und ist für die couragierte
60-Jährige keine Option!
Vita:
Ausbildung als
Verwaltungsfachangestellte
3 Kinder (38, 32, 29 Jahre alt,
2 Enkelkinder)
Seit 1991 politisch aktiv in der
FDP
Vizepräsidentin des
Landfrauenverbandes Weser-Ems
Geschäftsführerin der FDP
Fraktion Osnabrück
Mitglied des Kreisvorstandes der
FDP Osnabrück
Gemeinderatsmitglied Bissendorf
Seit 15 Jahren verwitwet
Wie darf ich Sie vorstellen?
Als Monika
Feil arbeite ich seit über vierzig Jahren bei der Stadt Osnabrück, seit fast 20
Jahren bin ich zudem freigestellt für die Arbeit als Geschäftsführerin der FDP
Fraktion. Darüber hinaus engagiere ich mich ehrenamtlich für die Belange der
Landfrauen – aber auch in der Lokalpolitik, wo ich noch Fraktionsvorsitzende im
Gemeinderat in Bissendorf bin.
Ihr Lebensmotto?
Egal
was kommt, immer weitermachen!
Wie leben Sie Ihr Lebensmotto?
Mein
Lebensmotto musste ich im Leben schon häufiger unter Beweis stellen. Mein Mann
war sehr schwer krank und ist daran nach einigen Jahren auch gestorben. Mit
drei Kindern musste ich danach unser Leben weiter durchzustehen. Das war vor 15
Jahren keine leichte Zeit und auch jetzt ist es nicht immer leicht.
In jeder starken Frau steckt
bekanntlich auch eine schwache. Was hat Sie zur starken Frau gemacht?
Natürlich
hat mich die oben beschriebene Situation geprägt. Zuvor erkrankte auch noch
mein Bruder schwer, der daran ebenfalls starb. Er lebte mit bei uns im Haus.
Das alles sind Einschnitte, die dazu zwingen, sich damit zu beschäftigen, was
im Leben wirklich wichtig ist. Warum regt man sich überhaupt über Kleinigkeiten
auf? Wichtig ist vielmehr, dass man gesund bleibt und für seine Familie da ist.
In solchen Situationen, wie ich sie erlebt habe, lernt man stark zu sein.
Was war Ihre größte
Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?
Meine
größte Herausforderung war sicherlich der Tod meines Mannes und die Tatsache,
dass er mich mit drei Kindern zurückließ. Ich bin stolz darauf, dass ich es
geschafft habe, dass meine Kinder alle „etwas geworden“ sind. Alle drei haben
einen Beruf erlernt in dem sie gut zufrieden sind. Mein jüngster Sohn hat außerdem
eine psychische Erkrankung, die durch die ganze Situation natürlich nicht
leichter wurde. Es ist mein Verdienst, dass ich das alles so gut hingekriegt
habe.
Was haben Sie daraus gelernt?
Man
hofft im Leben immer dass es irgendwie gut geht. In diesen schweren Jahren –
bei mir waren es immerhin fast zehn –
nimmt man sich persönlich sehr zurück. Man erkennt in diesen Zeiten gar
nicht, was man alles einsteckt, man funktioniert einfach und versucht das Leben
– so gut es geht – weiterzuleben.
Erst
wenn man das erlebt hat, weiß man, dass viele Dinge – über die sich die Leute
immer aufregen – völlig unwichtig sind. Das frisst so viel Lebenszeit, die völlig
überflüssig ist.
Was würdest Sie heute Ihrem 18-jährigen
ICH mit auf die Lebensreise geben?
Ich
würde ihr sagen: Mach immer das, was Du vorhast! Denn genau das habe ich nicht
getan, was ich für meinen großen persönlichen Fehler halte. Ich war eine
supergute Schülerin, habe mich dann aber zurückgenommen. So habe ich z.B. eine
Ausbildung gemacht, weil andere das wollten.
Es wäre aber viel besser gewesen ich hätte ein Studium begonnen, was
meine Vorstellung war. Das würde ich heute anders machen. Heute würde ich es
durchziehen.
Wann hatten Sie in Ihrem Leben
die größten Selbstzweifel?
Als
mein Mann starb habe ich tatsächlich lange überlegt, ob es für mich überhaupt
Sinn gibt, weiterzuleben und weiterzumachen. Da habe ich sehr mit mir gerungen.
Mein jüngster Sohn war zu dem Zeitpunkt 13 Jahre alt. Da musste ich einfach
weitermachen.
Für welche Lebenserfahrung sind
Sie heute dankbar?
Ich bin
dankbar, dass ich schon weit vor dem Tod meines Mannes erkannt habe, dass meine
Meinung Gewicht hat – auch wenn mir (vor allem Männer) gerne vorspielen, dass
es anders ist. Das heißt: Ich habe mich irgendwann getraut meine Meinung offen
zu sagen. Dabei habe ich gemerkt, dass andere, die ihre Meinung äußern, häufig
gar nicht so tief im Thema sind oder es einfach nur rausposaunen, ohne
Detailwissen zu haben.
Wie motivieren Sie sich?
Ganz
einfach: jeder Tag ist dazu da, irgendetwas zu erreichen. Ich kann mir
überhaupt nicht vorstellen, zu Hause zu sitzen und nichts zu tun. Ich finde es
wichtig, sich einzusetzen. Ich freue
mich über jede Kleinigkeit, mit der ich die Welt besser machen kann.
Was ist Ihr Geheimtipp für
mentale Stärke?
Einen
Geheimtipp dafür gibt es nicht. Ich weiß nur: wenn man etwas erreichen will,
muss man das forsch tun. Wenn man das nicht tut, sondern eher duckmäuserisch
ist, wird man nichts erreichen. Dafür muss man manchmal auch Stärke zeigen,
selbst wenn man sie eigentlich gar nicht hat.
Wie wichtig ist Selbstliebe für
Sie?
Ich
weiß, dass Selbstliebe wichtig ist. Aber leider liebe ich mich selbst gar
nicht. Ich sehe immer nur meine Schwächen. Das wird erst dann aufgefangen, wenn
mir andere sagen: Mensch, Du bist aber stark!
Was können andere Frauen von
Ihnen lernen?
Ich
versuche gerade anderen Frauen immer wieder mitzugeben, wie wichtig es ist,
nicht aufzugeben. Darüber habe ich sogar einen Vortrag entwickelt, den ich vor
anderen Frauen halte. Dabei geht es natürlich um meine persönlichen
Schicksalsschläge. Für mich ist das Ehrenamt ganz wichtig. Es erfüllt mich
sehr, wenn ich anderen helfen oder Themen nach vorne bringen kann.
Welche Menschen inspirieren Sie
besonders?
Inspiriert
hat mich immer schon mein „Chef“ hier in der Politik. Das ist Dr. Thomas
Thiele. Er ist von Hause aus Hautarzt. Wir beide sind wie ein altes Ehepaar. Er ist ein Bauchmensch
und poltert gerne mal los. Dabei ist er aber sehr natürlich. Trotz seiner Vita
ist er immer auf dem Boden geblieben und ist nie „abgehoben“.
Wie gehst Sie mit dem Thema
„älter werden“ um?
Oh.
Älterwerden – damit kann ich gar nicht umgehen. Ich bin ja gerade 60 geworden.
Aber meistens nenne ich mein Alter nicht. Älter werden alle – älter sein will
keiner!
Ich
hoffe, dass ich noch ganz lange aktiv bin, da ich mir überhaupt nicht vorstellen
kann, irgendwann alleine im Rollstuhl zu sitzen und da sich dann andere Leute
um mich kümmern müssen.
Was ist das Geheimnis Ihres
guten Aussehens?
Ich glaube, das sind eher die Gene. Ich versuche jedenfalls mich so gut es geht zu pflegen.
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